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75 Jahre Bombenabwurf in Buchholz am 14./15. Februar 1945

Zerstörtes Buchholz 1945

Der Krieg kehrte ins eigene Land zurück

Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 gab es jenen schrecklichen Bombenangriff, der große Teile der Buchholzer Innenstadt in Schutt und Asche legte. 731 Wohnungen, 28 Wohngebäude, 19 Gewerbe- und Industriegebäude wurden beschädigt. Die Katharinenkirche, die Post, das Verlagsgebäude der Obererzgebirgischen Zeitung und viele andere Häuser brannten komplett aus. Schwer getroffen wurde auch der heutige Bahnhof Annaberg-Buchholz Süd. Zehn Tote waren zu beklagen, zahlreiche Bürger wurden obdachlos. Darüber hinaus gab es Bombenschäden weiteren Stadtteilen des heutigen Annaberg-Buchholz, z. B. in Annaberg, Cunersdorf, Frohnau, Geyersdorf und Kleinrückerswalde. Anglo-amerikanische Bomberverbände hatten in dieser Nacht eigentlich geplant, vor allem über Chemnitz ihre Bombenlast abzuwerfen. Die Stadt war jedoch komplett in Nebel gehüllt, so dass auch die eingesetzte Leuchtmunition, die so genannten "Christbäume" das Zielgebiet nicht erhellen konnte. Da die Bomber aber nicht mit ihrer explosiven Last zurückkehren durften, drehten sie rechts in Richtung Erzgebirge ab und warfen auf dem Rückflug sukzessive ihre Bomben ab. Annaberg befand sich dabei glücklicherweise im Schatten des Pöhlbergs und wurde kaum getroffen. Der Großteil der Bomben traf die Buchholzer Innenstadt und richtete die genannten, großen Schäden an.

Der schreckliche 2. Weltkrieg, der am 1. September 1939 vom deutschen Boden seinen Anfang nahm, war damit ins eigene Land, in die eigene Stadt zurückgekehrt.
Die Katharinenkirche wurde ab 1965 schrittweise wieder aufgebaut und am 4. Oktober 1981 wieder als Kirche geweiht. Andere städtebauliche Wunden waren noch über Jahre hinweg im Stadtgebiet von Buchholz zu sehen. Am Kunzeplatz, der einst komplett mit Gebäuden bebaut war, ist inzwischen ein attraktiver Spiel- und Sportplatz entstanden. Die "Kleine Wendeschleife", an der einst das Gebäude der Obererzgebirgischen Zeitung stand, wurde nach der friedlichen Revolution wieder mit Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Von vielen weiteren Gebäuden, wie z. B. vom einst prächtigen Gebäude der Post, existieren nur noch Fotos.

Anlässlich des 75. Jahrestages hat die Bürgerinitiative "Pro Buchholz" auf ihrer Facebook-Seite einen bewegenden Film veröffentlicht. Zeitzeugenberichte erzählen dabei, wie sie die schreckliche Nacht, ihre Folgen und die darauffolgenden Tage erlebten. Das Credo daraus kann angesichts der Toten und der zahlreichen Sachschäden nur lauten "Nie wieder Krieg". Diese Botschaft muss, auch angesichts aktueller Tendenzen in der Gesellschaft, immer wieder neu, insbesondere der jungen Generation vermittelt werden.

Ansprechpartner

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Annett Flämig
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Pressesprecherin
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